Listerien sind sehr weit verbreitete Bakterien, die sich gut an unterschiedlichste Lebensbedingungen anpassen können. Haben sich Listerien einmal in einer Produktionsstätte für Lebensmittel festgesetzt, lassen sich einige Stämme nur äußerst schwer wieder entfernen. Dieser Beitrag verrät Ihnen die häufigsten Verstecke von Listerien in der Lebensmittelproduktion und bietet nützliche Tipps für die optimale Reinigung Ihrer Arbeitsumgebung.
Listerien – ein Überblick
Listerien sind in unserer Umwelt weit verbreitet. Sie kommen im Boden, Wasser, Abwasser, Darm und Fäkalien von Tieren sowie auf rohen Nahrungsmitteln vor.
Es gibt verschiedene Arten von Listerien, aber nur Listeria monocytogenes verursacht die lebensmittelbedingte menschliche Infektion Listeriose. Menschen infizieren sich mit Listeriose normalerweise durch den Verzehr kontaminierter Fertignahrungsprodukte. Dazu zählen Salate, rohes Obst und Gemüse, Sandwiches, Aufschnitt, geräucherter Fisch, gekochte Meeresfrüchte, Sushi, Rohmilch, nicht pasteurisierter Käse und Speiseeis.
Obwohl Infektionen sehr selten vorkommen, ist die Listeriose für den Menschen eine der schwersten durch Lebensmittel übertragenen Krankheiten. Schwangere Frauen, Neugeborene, ältere Personen und Menschen mit eingeschränkter Immunabwehr sind besonders anfällig für eine Infektion. Die Symptome der Listeriose reichen von leichten grippeähnlichen Beschwerden bis zu schwerer Blutvergiftung und Hirnhautentzündung.
Jedes Jahr erkranken über 2.200 Menschen in Europa und 1.600 Menschen in den Vereinigten Staaten an Listeriose. Die meisten Erkrankten müssen im Krankenhaus behandelt werden und einer von fünf Infizierten (20 Prozent) verstirbt an der Erkrankung.
Aus diesem Grund ist die Kontrolle von Listerien in verzehrfertigen Lebensmitteln und in Lebensmitteln, die für Säuglinge und Menschen mit beeinträchtigter Gesundheit bestimmt sind, sowohl in Europa als auch in den USA gesetzlich streng geregelt.
Wann besteht Grund zur Sorge wegen Listerien?
Da Listerien in unserer Umwelt häufig anzutreffen sind und im Boden, im Wasser, in Tiergedärmen und auf rohen Lebensmitteln vorkommen, können diese Bakterien einfach in Lebensmittelproduktionsstätten gelangen und sich dort ausbreiten.
Listerien können auch Biofilme bilden, mit deren Hilfe sie sich an Fußböden, Abflüssen und Geräten anheften. Dieser Film erschwert das Reinigen und bietet Listerien gleichzeitig Schutz vor Trockenheit, Hitze und herkömmlichen Reinigungs- und Desinfektionschemikalien. Der Biofilm von Listerien ist oft die Quelle einer Kreuzkontamination von Lebensmitteln.
Listerien gedeihen auch bei niedrigen Temperaturen und überleben sogar Minusgrade. Derartige Bedingungen werden oftmals geschaffen, um Mikrobenwachstum zu hemmen. Doch bei Listerien wird dadurch lediglich bewirkt, dass das Wachstum von konkurrierenden Keimen behindert wird. Deshalb sind auch gekühlte und tiefgekühlte Lebensmittel gefährdet.
Die meisten verzehrfertigen Lebensmittel werden in gekühlten Räumen verarbeitet, wo ausreichend Nährstoffe und Feuchtigkeit für das Wachstum von Listerien vorhanden sind. Wenn Sie verzehrfertige, gekühlte Lebensmittel produzieren, sollten Sie sich deshalb Gedanken über eine mögliche Verunreinigung durch Listerien machen.
Verstecke von Listerien und deren Bekämpfung in Lebensmittelproduktionsstättens
1. Fußböden und Abflüsse
Fußböden
Fußböden, die aus ungeeigneten Materialien hergestellt oder mangelhaft verlegt wurden, begünstigen stehende Wasserpfützen, Wasseransammlungen oder die Absorption von Wasser. Schlecht konstruierte oder unzureichend abgedichtete Fugen zwischen Wand und Fußboden oder zwischen Abfluss und Fußboden können zu Wassereinschlüssen führen. Dasselbe gilt für schlecht gewartete und beschädigte Fußböden mit Rissen, Löchern oder Spalten. All dies kann die Besiedelung durch Listerien begünstigen. Folglich sind die richtige Auswahl, Installation und Wartung des Fußbodens in Ihrer Produktionsstätte überaus wichtig für die Vermeidung einer Listerienkontamination.