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Debra Smith
Debra Smith
Global Hygiene Specialist

Covid-19: Systemrelevante Mitarbeiter in der Lebensmittelindustrie vor Infektion schützen

Die weltweite Covid-19-Pandemie hat Auswirkungen auf uns alle. Um in diesen Zeiten die kontinuierliche Versorgung mit wichtigen Produkten und Dienstleistungen sicherzustellen, haben Regierungen auf der ganzen Welt „systemrelevante Mitarbeiter“ ausgemacht, deren Tätigkeiten in der Krise besonders wichtig sind. Dazu zählen diejenigen, die in der Produktion, Verarbeitung, Verteilung, dem Verkauf und der Auslieferung von Lebensmitteln arbeiten. Außerdem gehören dazu diejenigen, die Produkte und Dienstleistungen anbieten, die entscheidend sind, um eine gute Hygiene in der Lebensmittelindustrie sicherzustellen.

Die Entscheidung, diese Mitarbeiter als „systemrelevant“ zu bezeichnen, zeigt, wie wichtig es ist, die kontinuierliche Versorgung der Bevölkerung mit sicheren, qualitativ hochwertigen Lebensmitteln aufrechtzuerhalten. In einem kürzlich abgehaltenen Webinar der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zum Coronavirus wurde erklärt, dass nach den Mitarbeitern im Gesundheitswesen den Mitarbeitern in der Lebensmittelindustrie die größte Bedeutung zukommt. Deshalb ist es entscheidend, die Gesundheit und das Wohlbefinden der Personen sicherzustellen, die diese Produkte und Dienstleistungen bereitstellen.

Was ist Covid-19?

Bei Covid-191,2 handelt es sich um die Lungenkrankheit, die durch das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 verursacht wird. Das Virus wurde im Jahr 2019 in Wuhan (China) entdeckt. SARS steht für Schweres Akutes Respiratorisches Syndrom und CoV für das Coronavirus. In diesem Blog/Artikel wird die Bezeichnung SARS-CoV-2 für das Virus verwendet und Covid-19 für die Virusinfektion.

 

Wie wird das Virus übertragen?

Nach jetzigem Kenntnisstand erfolgt die hauptsächliche Übertragung von SARS-CoV-2 über Tröpfchen und Aerosole, die entstehen, wenn infizierte Personen husten oder niesen, und vom Gegenüber über die Schleimhäute der Nase, des Mundes und ggf. der Augen aufgenommen werden.

Bei nur einmaligem Husten können bis zu 3.000 Tröpfchen produziert werden. Diese Tröpfchen können sich auf umgebende Personen, Textilien oder Oberflächen setzen.

Foto: James Gathany

Die Übertragung des Virus kann demnach auch durch den Kontakt mit kontaminierten Oberflächen erfolgen, wenn anschließend die Schleimhäute der Nase, des Mundes oder der Augen berührt werden.

Eine aktuelle Studie3 hat ergeben, dass SARS-CoV-2 (insbesondere) auf Pappe bis zu 24 Stunden überleben kann und ca. 2–3 Tage auf Kunststoff- und Edelstahloberflächen. Auf Kupfer ist das Virus lediglich ca. vier Stunden überlebensfähig. Zur Überlebensfähigkeit auf Kleidung oder Haaren ist noch nichts bekannt. Die Überlebensfähigkeit des Virus auf Oberflächen hängt jedoch von mehreren Faktoren ab. Dazu gehören die Art der Oberfläche, das Vorhandensein von organischem Material (biologische Flüssigkeiten, Biofilm, Lebensmittelreste), die Temperatur, die relative Luftfeuchtigkeit und der Virusstamm.

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA4) hat angegeben, dass derzeit keine Nachweise dafür vorliegen, dass Lebensmittel eine Übertragung des Virus ermöglichen. Erfahrungen mit ähnlichen Coronaviren in der Vergangenheit zeigen, dass keine Übertragung über den Konsum von Lebensmitteln erfolgte.

Tröpfchen und Aerosole, die austreten, wenn eine infizierte Person hustet oder niest, können sich jedoch auf die Oberfläche von unverpackten, verzehrfertigen Produkten, wie z. B. Obst, Gemüse und Backwaren, sowie auf die Oberflächen, die mit diesen Lebensmitteln in Kontakt kommen, setzen. Genauso kann das Virus auf diese Produkte übertragen werden, wenn sie mit kontaminierten Händen angefasst werden. In einem kürzlich abgehaltenen Webinar der Weltgesundheitsorganisation (www.who.int) zum Coronavirus wurde empfohlen, vorsichtshalber

  • frisches Obst und Gemüse vor dem Verzehr zu waschen oder zu schälen und
  • Backwaren in der Auslage und vor dem Vorkauf zu verpacken.

Wenn die Produkte von Hand verpackt werden, sollten die Hände zuvor gründlich gewaschen und abgetrocknet werden.

Sind die Mitarbeiter in der Lebensmittelindustrie einem größeren Risiko ausgesetzt?

Viele der Personen, die in der Produktion, Verarbeitung, Verteilung, dem Verkauf und der Auslieferung von Lebensmitteln und Hygieneprodukten arbeiten oder Hygienedienstleistungen anbieten, müssen für einen längeren Zeitraum und in geschlossenen Räumen eng mit anderen Personen zusammenarbeiten. Dadurch sind sie einem höheren Risiko ausgesetzt, sich durch Tröpfcheninfektion anzustecken. 

Diese Personen berühren wahrscheinlich auch häufig Oberflächen und Gegenstände, die möglicherweise durch andere Mitarbeiter oder Besucher kontaminiert wurden (durch Kontakt, Aerosole oder Tröpfchen). Dazu zählen Türgriffe, Handläufe, Türdrücker, Drehkreuze, Wagen- und Eimergriffe, Schläuche, Instrumententafeln, Wasserhähne, Reinigungsgeräte und -utensilien, Geld, Bezahl- und Treuekarten sowie Einkaufstaschen. Dies gilt auch für Bereiche, in denen keine Lebensmittel verarbeitet werden, wie Toiletten, Umkleideräume, Büros, Kantinen und Fahrzeuge. Basierend auf den derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnissen zur Überlebensfähigkeit von SARS-CoV-2 auf Oberflächen könnte dadurch das Risiko einer Infektion mit Covid-19 für Mitarbeiter in der Lebensmittelindustrie erheblich steigen. 

Wie kann das Risiko einer Infektion mit Covid-19 für diese Personen minimiert werden?

Genauso wie sich unsere Kenntnisse über die Übertragungswege von SARS-CoV-2 verbessern, wächst die Erkenntnis, dass zusätzliche Maßnahmen getroffen werden müssen, um uns alle zu schützen.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt5,

  • sich regelmäßig die Hände zu waschen, 
  • beim Husten oder Niesen Mund und Nase abzudecken, 
  • engen Kontakt (< 2 Metern) mit Personen, die husten oder niesen zu vermeiden.

Die WHO erarbeitet außerdem derzeit Leitlinien für die Lebensmittelindustrie zur Bekämpfung von SARS-CoV-2.  Ziel dieser Leitlinien ist jedoch nicht vorranging die Lebensmitteilsicherheit, sondern das Aufrechterhalten der Lieferketten und die adäquate Versorgung der Verbraucher mit sicheren Lebensmitteln, indem die Ausbreitung von Covid-19 unter systemrelevanten Mitarbeitern in der Lebensmittelindustrie begrenzt wird. Die WHO betonte, wie wichtig es ist, Maßnahmen zu treffen, um das Virus von systemrelevanten Mitarbeitern fernzuhalten. Dazu gehören ein erhöhtes Bewusstsein für die Symptome von Covid-19, ein sofortiges Melden jeglicher Krankheitsanzeichen, das Durchsetzen von Arbeitsfähigkeitsprotokollen und das Ausschließen infizierter Personen vom Arbeitsplatz. Außerdem betonte sie die Notwendigkeit von kontinuierlichen, zusätzlichen Maßnahmen, um das Infektionsrisiko zu begrenzen, z. B. durch Händewaschen und das Bedecken von Mund und Nase beim Husten oder Niesen, das Abstandhalten zu anderen Personen sowie gute Hygienepraktiken, einschließlich der häufigeren Desinfektion von hoch frequentierten Kontaktpunkten. Die Leitlinien der WHO werden auf der Website www.who.int zur Verfügung stehen, sobald sie fertiggestellt sind.

Auch die Regierungen und Behörden in den einzelnen Ländern geben Leitlinien dazu heraus, wie die weitere Ausbreitung von SARS-CoV-2 verhindert werden kann, einschließlich spezieller Leitlinien für die Lebensmittelindustrie. Die britische Regierung veröffentliche beispielsweise vor kurzem eine Leitlinie  https://www.gov.uk/government/publications/covid-19-guidance-for-food-businesses/, die folgende Punkte beinhaltet:

  • wichtige Informationen zu Coronavirus und Lebensmitteln
  • Leitlinien zur Lebensmittelhygiene
  • Lebensmittelverpackungen
  • Reinigung und Abfallentsorgung
  • Umgang mit der Erkrankung von Mitarbeitern
  • soziale Distanzierung in speziellen Umgebungen in der Lebensmittelindustrie, wie z. B.
    • Anlagen für die Verarbeitung von Lebensmitteln
    • Supermärkte
    • Mitarbeiterkantinen und Ruhebereiche
    • Liefer- und Bringdienste und
    • Lebensmittel- und Bauernmärkte

Viele Produzenten und Einzelhändler aus der Lebensmittelindustrie haben auch schon eigene Maßnahmen eingeführt, um ihre Mitarbeiter und die Öffentlichkeit vor Covid-19 zu schützen. In der Produktion zählen dazu beispielsweise das gegenseitige Abstandhalten unter den Arbeitern in einer Produktionslinie und das Bereitstellen von Gesichtsmasken oder anderem Gesichtsschutz sowie Handdesinfektionsstationen vor Ort. In Supermärkten wurden Abstandsmarkierungen oder „Einbahnstraßen“ für die Besucher des Ladens und das Verwenden von Desinfektionstüchern zur Reinigung der Griffe von Einkaufswagen und -körben eingeführt. Außerdem wurden Schutzwände zwischen Kassenpersonal und Besuchern installiert, die kontaktlose Zahlung ausgeweitet und die Verwendung eigener Einkaufstaschen untersagt.

Die Hersteller von persönlicher Schutzausrüstung (einschließlich Gesichtsmasken und Handschuhe), Reinigungsmitteln und -ausrüstung sowie all jene, die diese vertreiben und verkaufen, arbeiten rund um die Uhr, um die Produktion und den Verkauf von Lebensmitteln zu unterstützen. Diese Produkte und Dienstleistungen sind von entscheidender Bedeutung, um die kontinuierliche Versorgung mit sicheren Lebensmitteln sicherzustellen. Deshalb werden für das Personal, das für ihre Lieferung zuständig ist, ähnliche Schutzmaßnahmen getroffen. 

Hygiene war nie so wichtig wie jetzt. Die Mitarbeiter bei Vikan geben alles dafür, der Lebensmittelindustrie weiterhin professionelle Reinigungsgeräte zur Verfügung stellen zu können, um das Infektionsrisiko innerhalb der Belegschaft zu minimieren und die kontinuierliche Produktion von sicheren Lebensmitteln sicherzustellen. Vikan räumt der Gesundheit und dem Wohlbefinden unserer Mitarbeiter oberste Priorität ein und befolgt dafür die entsprechenden Leitlinien. Wir ermutigen Sie alle, dies auch zu tun. 

Zusätzlich hat Vikan ein White Paper verfasst, das fundierte, praktische Informationen darüber liefert, wie das Risiko der Übertragung von SARS-CoV-2 durch gute Hygiene- und Desinfektionspraktiken minimiert werden kann. Das White Paper finden Sie hier.

Wie immer bietet das Hygiene-Team von Vikan Unterstützung und Beratung für die Industrie an. Verfolgen Sie dazu online die Updates und Foren zu COVID-19. Unser technischer Vertrieb beantwortet gerne Ihre Fragen zur Hygiene und findet die richtige Lösung für Sie.

Quellenangaben

  1. https://www.who.int/health-topics/coronavirus#tab=tab_1
  2. https://www.who.int/emergencies/diseases/novel-coronavirus-2019/events-as-they-happen
  3. https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMc2004973?query=featured_home
  4. https://www.efsa.europa.eu/en/topics/efsa-and-covid-19
  5. https://www.who.int/emergencies/diseases/novel-coronavirus-2019/advice-for-public