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Amit M. Kheradia
Amit M. Kheradia
Environmental Health and Sanitation Manager

Das ABC der manuellen Reinigung – Teil II: Der Umfang einer manuellen Reinigung

In Teil I dieser Reihe haben wir erörtert, dass eine manuelle Reinigung neben Reinigungsmitteln auch den Einsatz von Geräten wie Bürsten, Schabern und Abziehern erfordert, um Oberflächen und Geräte wirksam von Verschmutzungen zu befreien. Häufig ist eine manuelle Reinigung in der Praxis die beste Option – insbesondere was das Reinigen komplexer Geräte betrifft.  Doch was ist manuelle Reinigung eigentlich? Geht es dabei beispielsweise darum, dass ein Mitarbeiter den Innenraum eines verschmutzten Behälters mit einer Handbürste abschrubbt? Nicht ganz. Manuelle Reinigung ist noch so viel mehr.

Erklärung der Begrifflichkeiten

Beim Reinigen werden sichtbare Verschmutzungen von einer Oberfläche entfernt. Bewährte brancheninterne Verfahren und regulatorische Anforderungen haben schon immer vorgegeben, dass Oberflächen vor dem Desinfizieren gereinigt werden müssen.
Beim Reinigen gibt es keine allgemeingültige Lösung. Verschiedene Faktoren haben Einfluss darauf, wie, wann und warum Verschmutzungen von einer Oberfläche entfernt werden müssen. Die Reinigung kann auf verschiedene Weisen erfolgen. Eine Reinigungsmethode kann dabei auch Überschneidungen mit anderen Reinigungsmaßnahmen aufweisen:

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Wie dargestellt kann das manuelle Reinigen unter Umständen das Demontieren von Teilen erfordern. Darüber hinaus ist es wichtig, das Sauberkeitsniveau zu definieren. Dabei handelt es sich um eine risikobasierte Entscheidung, die von der Art der Verunreinigung abhängt (hauptsächlich Mikroorganismen, Allergene und Fremdkörper), die von einer Oberfläche entfernt werden muss. Die folgenden Faktoren sind Beispiele für Faktoren, die sich auf das Sauberkeitsniveau auswirken:

  • Muss die vorhandene Verschmutzung/Gefahr durch den Reinigungsprozess gänzlich entfernt oder nur auf ein akzeptables Niveau verringert werden?

  • Muss die Reinigungsmaßnahme selbst die Verbreitung der Verschmutzung minimieren?

  • Hat die Reinigungsmaßnahme negative Auswirkungen auf die zu reinigende Oberfläche?

  • Werden mit der Reinigungsmaßnahme geltende Vorschriften, Standards und bewährte Verfahren erfüllt?

 

Beim Reinigen die Ausbreitung von Verschmutzungen minimieren

Wie nachfolgend dargestellt können bestimmte Reinigungsmaßnahmen das Risiko einer Ausbreitung der Verschmutzung erhöhen. Daher werden diese mit einem hohen Risiko eingestuft.

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Wie dargestellt ist die Nutzung von Reinigungsmethoden mit Hochdruck im Vergleich zum Wischen oder Schaben mit einem hohen Risiko verbunden. Denn bei der Druckluftreinigung entstehen flüssige Aerosole und Tröpfchen oder Partikel, die sich über eine beträchtliche Entfernung verbreiten und so die Verschmutzung von der zu reinigenden Oberfläche weitertragen. Andere häufig verwendete manuelle Reinigungstechniken wie das Scheuern oder Kehren werden im Allgemeinen mit einem mittleren Risiko eingestuft. Bei der Durchführung ist dennoch Vorsicht erforderlich. Beim Scheuern verschmutzter Teile mit einer Bürste sollte das zu reinigende Teil beispielsweise in Wasser eingetaucht werden, um die Verbreitung von Tröpfchen, die beim Scheuern entstehen, zu minimieren.


Das richtige Gerät für eine Aufgabe auswählen

Die Auswahl des manuellen Reinigungsgeräts ist von entscheidender Bedeutung. Denn sie hat großen Einfluss auf die Wirksamkeit und Beständigkeit der Reinigung sowie auf die anschließende Wartung und Aufbewahrung. Nachfolgend finden Sie einige nützliche Tipps zur Geräteauswahl:

  • Wählen Sie Bürsten und Besen mit der passenden Borstenart. Bürsten mit steifen Borsten eignen sich gut, um hartnäckigen Schmutz zu entfernen – mit oder ohne Wasser. Allerdings können sie Oberflächen auch beschädigen. Bürsten mit sehr weichen Borsten eignen sich hingegen nicht, um Oberflächen von hartnäckigen Verschmutzungen zu reinigen. Stattdessen sind sie eine gute Wahl, um feine Pulver aufzukehren.

  • Am besten verwenden Sie farbige Reinigungsgeräte, die mithilfe ihrer Farbe leicht einem Zweck oder einem Hygienebereich zugeordnet werden können. Eine solche Trennung auf Grundlage einer Farbcodierung hilft Ihnen dabei, Kreuzkontaminationen in der Lebensmittelproduktion zu vermeiden.

  • Treten im Betrieb hohe Temperaturen auf, sollten Sie Geräte verwenden, die für diese Temperaturen geeignet sind.

  • Überlegen Sie, ob Geräte für spezielle Anwendungen erforderlich sind, beispielsweise für die Tiefenreinigung, die Detailreinigung oder die Reinigung von hoch oder niedrig gelegenen Bereichen.

  • Hygienegerechte Reinigungsgeräte weisen normalerweise glatte Oberflächen und abgerundete Kanten auf. Außerdem besitzen sie keine Ritzen, in denen sich Verunreinigungen ansammeln können, die sich nur schwer entfernen lassen. Eine gute Wahl für die Lebensmittelproduktion, in der Hochrisiko-Produkte hergestellt werden, sind beispielsweise die UST-Bürsten sowie die Griffe und Abzieher des Ultra-Hygiene-Sortiments von Vikan.